Am 1. Oktober wird eines der sechs Heimatschutzregimenter der Bundeswehr in Hessen aufgestellt. Diese Regimente entlasten die aktive Truppe, indem sie beispielsweise Wach- und Sicherungsaufgaben übernehmen oder im Rahmen der Amts- und Katastrophenhilfe tätig werden. Die Heimatschutzregimenter bestehen aus Reservist*innen der territorialen Reserve. Einer von ihnen ist unser Kollege Sebastian Barth (41), der neben seiner Tätigkeit als Controller bei der becon GmbH als Kompaniechef der Heimatschutzkompanie Nordhessen agiert. Er übernimmt Aufgaben im Dienst für die Bundeswehr und führt eine Kompanie von 135 Reservistinnen und Reservisten.
becon unterstützt das Ehrenamt ihrer Mitarbeitenden
Die becon GmbH leistet mit der Unterstützung dieses Ehrenamts in der Reserve der Bundeswehr einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit unseres Landes. Die Reserve kann nur funktionieren, wenn Verständnis seitens der Arbeitgeber vorhanden ist – und das ist keineswegs selbstverständlich.
Im folgenden Interview berichtet unser Kollege Sebastian Barth, wie er als Kompaniechef der Heimatschutzkompanie Nordhessen neben seiner Tätigkeit bei der becon GmbH die Bundeswehr unterstützt und wie wichtig das Verständnis der Arbeitgeber für die Reserve ist, um die Sicherheit unseres Landes zu gewährleisten.
Sebastian Barth, becon GmbH
Warum ist die Reserve so wichtig?
„Die Reserve ist vor allem wichtig, um die Einsatzbereitschaft und Durchhaltefähigkeit der Bundeswehr langfrisitg sicherzustellen. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde diese Notwendigkeit noch einmal stärker in den Fokus gerückt. Die Landes- und Bündnisverteidigung (LV / BV) ist damit zum neuen Schwerpunkt der Reserve geworden. Darüber hinaus unterstützen wir im Inland, wie beispielsweise während der Flüchtlingskrise 2015. Als Reserve haben wir dabei die aktiven Kräfte der Bundeswehr am Wochenende beim Betreiben einer Erstaufnahmestelle abgelöst.“
Wird die Reserve deshalb seit einigen Jahren gestärkt?
„Ja, genau. Die Strukturen der Reserve gab es schon zu Zeiten des Kalten Krieges. Damals hießen sie Heimatschutzbataillone. Mit Ende des Kalten Krieges wurden diese Strukturen sowie die dazugehörige Infrastruktur immer mehr abgebaut. In den letzten Jahren hat man jedoch gemerkt, dass die Bundeswehr ohne eine starke Reserve und weitere Manpower nicht ausreichend aufgestellt ist. Deshalb ist das Ziel der Bundeswehr, die Reserve weiter zu stärken.“
Wie gewinnt die Bundeswehr neue Reservistinnen und Reservisten?
„Die Bundeswehr bemüht sich viele Reservistinnen und Reservisten, die irgendwann mal einen Dienst geleistet haben – zum Beispiel im Rahmen der Wehrpflicht – wieder für die Bundeswehr zu gewinnen. Gleichzeitig werden auch ungediente Bürgerinnen und Bürger zu Reservist*innen ausgebildet. Das bedeutet: Eigentlich kann jeder Teil der Reserve werden, wenn er oder sie geeignet ist.
„Die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen an der Führungsakademie der Bundeswehr, insbesondere in Methodik, Didaktik und Menschenführung, kann ich als Teamleiter hervorragend in meinen Beruf integrieren. Es ist großartig, dass mein Arbeitgeber diese Entwicklung unterstützt.“
Was macht eine Heimatschutzkompanie?
„Zu den Aufgaben im Heimatschutz gehört die Unterstützung in Krisenfällen, wie beispielsweise bei Naturkatastrophen oder wie bei der Corona-Pandemie. Die Heimatschützerinnen und Heimatschützer sind aber auch für den Schutz verteidigungswichtiger ziviler und militärischer Infrastruktur verantwortlich. Dazu zählen zum Beispiel Munitionsdepots, Umspannwerke, Elektrizitätswerke oder Flughäfen.“
Was ist Ihre Aufgabe im Heimatschutzregiment?
„Als Kompaniechef leite ich die Heimatschutzkompanie Nordhessen und bin dabei für 135 Reservistinnen und Reservisten verantwortlich. Ich sorge dafür, dass die Einheit und die Teileinheiten der Kompanie funktionieren und meine Befehle umsetzen. Am Ende des Tages bin ich dafür verantwortlich, dass meine Soldatinnen und Soldaten für ihre Einsätze und Aufträge bestmöglich ausgebildet sind.“
Wie halten Sie sich in der Reserve fit, um auf möglich Einsätze vorbereitet zu sein?
„Üben, üben, üben! In der Regel sollte jeder Reservist und jede Reservistin an einem Übungsplatzaufenthalt im Jahr teilenehmen, der zwischen sieben und zehn Tage dauert. Dazu kommen noch mindestens drei verlängerte Übungs-Wochenenden. Diese Übungen sind entschiedend, um im Ernstfall einsatzfähig zu sein. Man muss sich in solchen Fällen einfach auf die Kameradinnen und Kameraden verlassen können.“
Wie schaffen Sie es, das zeitlich mit Ihrem Zivilberuf zu vereinbaren?
„Einige Arbeitgeber stellen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Dienst bei der Bundeswehr frei. Der Arbeitgeber muss in dieser Zeit keine Gehaltszahlungen leisten, da Lohn und Sozialversicherungsbeiträge von der Bundeswehr übernommen werden. Ich habe besonders großes Glück: Mein Arbeitgeber, die becon GmbH, gibt mir viele Freiheiten für meine Tätigkeit bei der Bundeswehr. Solange ich meine beruflichen Aufgaben erfülle, kann ich mir die entsprechende Zeit für meine Tätigkeit bei der Reserve nehmen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.“
Welche Vorteile haben Unternehmen , wenn sich ihre Mitarbeitenden bei der Bundeswehr engagieren?
„Das kommt zum einen auf den Beruf und zum anderen die Tätigkeit bei der Bundeswehr an. Aber generell kann man sagen, dass ein Vorteil darin liegt, dass die Teamfähigkeit gesteigert wird und der Soldat oder die Soldatin, denke ich, sensibler auf ihre Umgebung achten und gegebenenfalls Gefahrenpotentiale auch im Berufsfeld schneller erkennen.“ Ein weiterer Vorteil wären durchgeführte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen an der Führungsakademie der Bundeswehr, wo man in Methodik und Didaktik und in Menschenführung ausgebildet wird. Das kann ich als Teamleiter in meinen Beruf mit einfließen lassen. Die Vorteile sind vielfältig und individuell breit gefächert.“
Wie steht die becon GmbH zur Tätigkeit ihres Mitarbeiters als Reservist?
Steffen Rieger, Geschäftsführender Gesellschafter der becon GmbH:
„Als Unternehmen sind wir stolz darauf, unsere wertgeschätzte Führungskraft Sebastian Barth für seinen Dienst in der Bundeswehr freizustellen. Die Bundeswehr ist ein wichtiger Bestandteil der Sicherheit unseres Landes und eine wertvolle Schule für Disziplin, Teamarbeit und Führungsqualitäten. Diese Fähigkeiten sind nicht nur für die Verteidigung unseres Landes von Bedeutung, sondern auch für den Erfolg in der Privatwirtschaft. Indem wir unsere Mitarbeitenden unterstützen, fördern wir nicht nur ihre persönliche Entwicklung, sondern stärken gleichzeitig unsere eigene Unternehmenskultur und Wettbewerbsfähigkeit.“
„Indem wir unsere Mitarbeitenden unterstützen, fördern wir nicht nur ihre persönliche Entwicklung, sondern stärken gleichzeitig unsere eigene Unternehmenskultur und Wettbewerbsfähigkeit.“
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